Seine besten Lieder
Erscheinungsjahr: 2003
CD 1
Weitere Informationen:
Georg Danzer - Liederbuch (Seine besten Lieder)
Er kommt aus Wien, aber er ist kein "Berufswiener": Georg Danzer.
Georg Danzer wurde am 7. Oktober 1946 in Wien geboren.
Der Vater Beamter, die Mutter angestellt, bildeten sie eine Durchschnittsfamilie. Seine Kindheit verbrachte er, wie die meisten Einzelkinder, von den Gleichaltrigen ziemlich drangsaliert. Dann die Schule, Matura (Abitur), 6 Semester Studium: Philosophie und Psychologie. "Eigentlich wollte ich Maler werden; ich habe mir meine Matura eher erzeichnet als erlernt. Nach der Matura, dem Abschluß eines ungeliebten Schülerlebens, wollte er es dann wissen: Griechenland, Türkei, Schweden etc. Eineinhalb Jahre war er ununterbrochen per Autostop unterwegs. Mit 22 kam er "irgendwie in diese komische Branche", was die Entdeckung neuer Möglichkeiten bedeutete.
Die Selbstverwirklichung hatte neue Dimensionen angenommen. Zuerst schrieb er für andere Interpreten. Österreich war damit nicht so üppig bestückt, und so war das kein einfacher Job. Zu den bekanntesten Namen gehören Marianne Mendt und Erika Pluhar.
"Vor drei Jahren begann ich selbst zu singen, nachdem man mir das so lange auszureden versuchte, bis ich es ernsthaft wollte." Der hoffnungsträchtige Titel "Honigmond", den er seiner ersten LP gab, konnte an dem Mißerfolg dieser Produktion nichts ändern. Danzer hatte sein ganzes Geld hineingesteckt. Aber es ging weiter: Nach dem Wechsel der Plattenfirma folgten die Produktionen "Der Tätowierer und die Mondprinzessin" und "Danzer, Dean & Dracula". Der Name Danzer wurde nun immerhin als Geheimtip weitergereicht. Und dann kam "Jö schau", die Geschichte vom "Nackerten im Hawelka"
Wien-Unkundigen sei gesagt, daß es sich hierbei um das Stammlokal von Georg Danzer handelt. Der Nackerte brachte ihm in Österreich eine Goldene ein. Was ihm vorher mit drei LP's nicht geglückt war, hatte er mit einer Single erreicht. Ein knappes Jahr später, im Sommer 1977, stellte Danzer fest, daß er in Österreich das sei, "was man eine Berühmtheit" nennt, "und die meisten meiner Bekannten mit ähnlichem Status sind hochzufrieden, weil sie jetzt immer einen Platz im Restaurant bekommen. Für mich ist das genau der Punkt zu einem Sprung ins kalte Wasser."
Er wagte ihn im doppelten Sinn. Mit der Langspielplatte "Unter die Haut" stellte er seine erste Produktion in hochdeutscher Sprache für ein Publikum vor, das noch nicht viel von ihm wußte. Grüßte ihn daheim jeder Taxifahrer, so ging er unerkannt durch deutsche Großstädte.
Die zweite Neuigkeit lag im Repertoire. Mußte sich Danzer in Österreich wegen des relativ kleinen Marktes auf Hitverdächtiges beschränken, um überhaupt erfolgreich sein zu können, so konnte er sich mit "Unter die Haut" weitaus mehr seinen Vorstellungen von Songs nähern. Denn, so Danzer, "die Minderheiten in Deutschland, und an die möchte ich rankommen, sind immerhin so groß, daß man von ihnen und mit ihnen leben kann. Mit Minderheit meine ich Leute, deren musikalischer Geschmack dem der Masse einen kleinen Schritt voraus ist."